Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist BARF und welche Vorteile bietet es
  2. Grundzutaten einer BARF-Mahlzeit für Katzen
  3. BARF-Futtermengen für Katzen
  4. Vier BARF-Rezepte für Katzen
  5. Welches Zubehör brauche ich?
  6. Worauf muss ich achten?

Was ist BARF und welche Vorteile bietet es?

BARF steht für "Biologisch artgerechtes Rohfutter“ und beschreibt die Fütterung von Katzen & Hunden mit rohem Fleisch, Knochen, Innereien und natürlichen Supplementen.

Diese Methode der Fütterung orientiert sich an der natürlichen Ernährung der wilden Vorfahren unserer Haustiere und bietet zahlreiche Vorteile. Durch BARF werden die Katzen mit wichtigen Nährstoffen versorgt, die in kommerziellem Fertigfutter oft fehlen. Durch den rohen Zustand können die enthaltenden Nährstoffe ebenfalls optimal aufgenommen und verarbeitet werden. Zudem können Barfer, also Menschen, die ihre Tiere mit BARF ernähren, die Zutaten und deren Qualität selbst bestimmen, was zu einer gesünderen und ausgewogeneren Ernährung führt.

Beim Barfen wird grundsätzlich auf Füll- und Zusatzstoffe sowie Zucker verzichtet. Für Katzen ist es ebenfalls getreidefrei.

Grundzutaten einer BARF-Mahlzeit für Katzen

Eine ausgewogene BARF-Mahlzeit besteht aus verschiedenen Komponenten, die jeweils eine wichtige Rolle in der Ernährung der Katze spielen. Die Aufteilung der Zutaten imitiert das natürliche Beutetier.

Muskelfleisch (60% der Ration)

Muskelfleisch ist die Hauptquelle für Proteine und essenzielle Aminosäuren. Es sollte den größten Teil der BARF-Mahlzeit ausmachen.

Taurinhaltiges Muskelfleisch & Herz (15 % der Ration)

Für Katzen ist die Versorgung mit Taurin essenziell, da es als Neurotransmitter dient und nur in geringen Mengen im Körper selbst hergestellt werden kann. Taurin wird zudem für fast alle Vorgänge des Stoffwechsels benötigt.

Besonders viel Taurin enthalten Fleischstücke von stark beanspruchten Muskelgruppen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Herz. Dieses kann von verschiedenen Beutetieren (Hühnern, Rind etc.) gefüttert werden für eine optimale Taurinversorgung.

Wenn Deine Katze diese Lebensmittel nicht verträgt oder nicht annimmt, kannst Du Taurin auch supplementieren und Taurin zufüttern in Form von Grünlippmuschelpulver.

Innereien (10% der Ration)

Innereien wie Leber, Niere, Lunge und Milz sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind die Hauptquelle für Natrium, Kalium, Eisen, Kupfer, Mangan, Jod, Selen, sowie die Vitamine A, D, K, B2, B12, B5 (Pantothensäure), B3 (Nikotinsäure) sowie B7 (Biotin) und B 9 (Folsäure). Sie sollten etwa 10-15% der Mahlzeit ausmachen.

Rohe fleischige Knochen (10% der Ration)

Rohe fleischige Knochen sind eine natürliche Quelle für Kalzium und Phosphor, die wichtig für die Knochengesundheit sind.

Supplements & Öle

Ergänzungsmittel wie Vitamine und Mineralstoffe sind nötig, um mögliche Nährstofflücken zu schließen und eine vollständige Ernährung sicherzustellen.


Bei gesunden Katzen sind folgende Zusätze notwendig:

  • Ein Fischöl, um ein optimales Omega-3- und Omega-6-Fettsäurenverhältnis herzustellen
  • Seealgenpulver zur Jodversorgung
  • Eigelb oder Lebertran, wenn kein Fisch mindestens 1x pro Woche gefressen wird, um Vitamin A und D abzudecken
  • Taurinpulver zur Optimierung des Tauringehalts

Auch andere Zusätze sind bei Katzen denkbar und können zur Unterstützung bei Unverträglichkeiten oder auch Krankheiten ganz individuell ergänzt werden.

Ballaststoffe bzw. Gemüse (5% der Ration)

Ballaststoffe, die in kleinen Mengen hinzugefügt werden, unterstützen die Verdauung und sorgen für einen gesunden Darm. Bei Katzen wird dafür Gemüse genutzt. Dies nimmt 5% der Mahlzeit ein.

Fisch

Fisch, wie Lachs oder Makrele, sollte einmal die Woche gefüttert werden. Diese versorgen die Katze mit essenziellem Vitamin D. Der begehrte Fisch kann im Ganzen oder auch gewolft gefüttert werden. Sollte dies nicht möglich sein, muss als Ersatz, Dorschlebertran gefüttert werden.

BARF-Futtermengen für Katzen

Bevor Du beginnst die Mahlzeit zu planen, musst Du die individuelle Futtermenge ermitteln. Hierbei kannst Du Dich an Richtwerten orientieren.


Die Futtermenge wird prozentual vom Körpergewicht der Katze bestimmt und an das Aktivitätslevel angepasst.

  • Schlanke Wohnungskatze 2,5 %
  • Schlanke, aktive Katze 3 %
  • Adipöse Katze 2 %

Eine aktive Katze erhält somit 3% Futter pro Tag ausgehend von ihrem Körpergewicht.

Einfacher geht's nicht

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4 BARF-Rezepte für Katzen

Hier sind vier einfache und gesunde BARF-Rezepte für Deine Katze. Die Rezepte sind auf das Gewicht einer 4 Kilo schweren Katze berechnet, die 3% Futtermenge erhält. Das entspricht 120g.

Welches Zubehör brauche ich?

Für die Zubereitung und Aufbewahrung von BARF-Mahlzeiten benötigst Du nur wenig Zubehör. Das meiste davon findest Du in Deiner handelsüblichen Küchenausstattung. Dazu gehören: Aufbewahrungsdosen, eine Waage, Messer (bei Fleisch im Stück) und ein Schneidebrett.


Aufbewahrungsdosen sind wichtig, um die vorbereiteten Mahlzeiten frisch zu halten. Eine genaue Küchenwaage hilft, die Zutaten in den richtigen Mengen abzuwiegen. Die anderen Utensilien sind für die Zubereitung, also das Zerschneiden und Portionieren.

Worauf muss ich achten?

Bei der Rohfleischfütterung gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten:

Das Einfrieren & Auftauen von BARF für Katzen

Rohes Fleisch sollten vor der Fütterung eingefroren und dann langsam im Kühlschrank aufgetaut werden. Für die Verarbeitung kann es vollständig aufgetaut sein oder nur angetaut. Nach dem Portionieren kann es bedenkenlos wieder eingefroren werden.

Vor der Fütterung sollte die jeweilige Portion ca. 12-24 Stunden vorher im Kühlschrank auftauen. Wird dies vergessen kann es bei Raumtemperatur schneller auftauen.

Wichtig ist, dass Portionen mit Knochen, nicht erhitzt werden. Die Knochen können nach dem Erhitzen splittern und zum Verletzungsrisiko werden. Desweiteren verringert sich die Nährstoffdichte nach dem Erhitzen.

Umgang mit rohem BARF-Fleisch

Beim Umgang mit rohem Fleisch ist Hygiene wichtig. Trotzdem solltest Du keine Angst vor der Verarbeitung haben. Generell gilt die allgemeine Küchenhygiene.

Wasche Dir gründlich die Hände und reinige alle verwendeten Utensilien und Flächen. Am besten stellst Du alle Utensilien danach in die Spülmaschine. Wenn Du keine hast, kannst Du einfach alles mit warmem Wasser und Spülmittel reinigen.

Sollte das Fleisch eventuell nicht mehr gut sein, achte auch den Geruch, aufgeblähte Verpackungen und eine stark veränderte Farbe des Fleisches. Solltest Du Dir unsicher sein, kannst Du den jeweiligen Anbieter kontaktieren und um Rat bitten.

Aufbewahrung vom BARF

Bereite Mahlzeiten in fertigen Mengen vor und bewahre sie im Gefrierfach auf, um die Frische zu erhalten. So kannst Du täglich eine neue Portion auftauen. Aufgetautes Fleisch sollte innerhalb von zwei bis drei Tagen verbraucht werden.

BARF bietet eine natürliche und ausgewogene Ernährung für Deine Katze. Mit den richtigen Grundzutaten und der Beachtung von Hygiene und Lagerung kannst Du sicherstellen, dass Deine Katze alle nötigen Nährstoffe erhält.

Probiere die vorgestellten Rezepte aus und passe sie nach den Vorlieben und Bedürfnissen Deiner Katze an. Mit dem richtigen Zubehör und ein wenig Planung kannst Du eine gesunde und artgerechte Ernährung gewährleisten.

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